Reichlich spät präsentiert Harley-Davidson die Modelle des Jahrgangs 2025. Ein paar Kracher sind immerhin dabei …

Der Schnellüberblick: Die Softails (bei Harley-Davidson als Cruiser geführt) bekommen den 117er Milwaukee-Eight spendiert. Die beiden Low Riders sogar in der neuen High-Output-Version, die noch ein paar Pferdchen und Newtonmeter drauflegt. Die modellgepflegten Sport-Modelle (Nightster und Sportster S) haben nun einen komplett durchgeschwärzten Antrieb. Von der Pan America (Adventure Touring) gibt’s jetzt auch eine abgespeckte Straßenversion. Und bei den Tourern (Grand American Touring) kommt eine Street Glide Ultra, die – wenn man so will – als neue Electra Glide durchgeht. On Top kommen noch vier CVO-Modelle mit dem 2-Liter-Milwaukee-Eight. Erfreulicherweise bleiben die Preise stabil beziehungsweise erhöhen sich nur moderat.

Cruiser: Modellpflege und 117er M8-Motoren für alle

Das überarbeitete Cruiser-Portfolio umfasst 2025 sechs Softail-Modelle mit frischer Technik, mehr Leistung und überarbeitetem Styling: Low Rider S, Low Rider ST, Breakout, Heritage Classic, Fat Boy und Street Bob. Den Antrieb übernimmt bei ihnen der 1923 Kubikzentimeter große Milwaukee-Eight 117 in den drei neuen Versionen Classic (bei Street Bob und Heritage Classic), Custom (bei Breakout und Fat Boy) und High Output (bei Low Rider S und Low Rider ST). Die verschiedenen Varianten des V2 unterscheiden sich durch ihre Einlass- und Auslassbereiche sowie durch ihre Abstimmung voneinander. Nur noch Breakout und Fat Boy haben doppelflutige Auspuffanlagen, die anderen vier Softails puffen nun über 2-in-1-Anlagen aus.

Umfassend modellgepflegt: Low Rider S (FXLRS), Milwaukee-Eight 117 HO (High Output), Hubraum: 1923 ccm, Leistung: 116 PS bei 5020 U/min, Drehmoment: 173 Nm bei 4000 U/min. UVP Deutschland: ab 23.190 €, UVP Österreich: ab 27.950 €, UVP Schweiz: ab 23.990 CHF

Harley-Davidson hat auch die Fahrwerke der Softails überarbeitet, so dass Komfort und Fahrverhalten verbessert wurden – sagt die Company. Wir sind gespannt. Zahlreiche neue Bauteile wie die Anzeigeinstrumente, die Lenkerarmaturen, die Auspuffanlagen und die Luftfilter tragen dazu bei, dass es sich um das größte Update der Baureihe seit der Einführung des Milwaukee-Eight Motors handelt. Außerdem verfügen die Cruiser jetzt über ein Antiblockiersystem, eine Antriebsschlupfregelung und eine Schleppmomentregelung, die ihre Funktion in Schräglage beibehalten, sowie über die drei Fahrmodi Road, Sport und Rain.

Harley-Davidson 2025 – Neue Street Glide Ultra

Die neue Street Glide Ultra ist offensichtlich der Ersatz für die bisherige Electra Glide beziehungsweise Ultra Limited. Die Maschine ist im Prinzip die Full-Dresser-Version der Street Glide, die das Reisen zu zweit auf langen Strecken ultimativ komortabel machen soll. Keine Serien-Harley ist dafür besser geeignet. Dazu tragen die lenkerfeste Bat-Wing-Verkleidung und die neuen Beinschilde ebenso bei wie die neue ergonomisch optimierte Sitzbank. Gepäck findet unter anderem in zwei Seitenkoffern und im geräumigen Tour Pak (Topcase) Platz.

Dank 17-Zoll-Rädern ist die Pan Am ST mehr auf Street Performance ausgelegt

Als ST-Version kommt die Pan Am nun mit 17-Zoll-Rädern und weniger wuchtiger Verkleidung. Sie ist wie geschaffen für Fahrer, die sportliche Bikes und Streetfighter mögen und zugleich eine handliche Maschine mit hohem Komfort und guter Reisetauglichkeit suchen. Die Pan America 1250 ST bietet eine aufrechte Sitzposition und die volle Power des flüssigkeitsgekühlten Revolution Max 1250 mit satten 152 Pferdestärken.

Modellpflege für Sportster S und Nightster

Die Sportster S und beide Nightster-Modelle bekommen für 2025 einen komplett geschwärzten Motor mit mattem und glänzendem Finish. Und statt eines simplen Tankaufklebers gibt’s jetzt richtige (echt hübsche) Tankembleme. Bei der Sportster S hat Harley-Davidson obendrein das Fahrwerk an Front und Heck  überarbeitet – es bietet nun hinten rund 60 Prozent mehr Federweg, was dem Fahrkomfort zugutekommen sollte, ohne die Sitzhöhe zu beeinträchtigen. Die Upside-down-Gabel und das Zentralfederbein sind vollständig einstellbar: Druck- und Zugstufe der Dämpfung sowie die Federvorspannung können den Bedürfnissen des Fahrers entsprechend justiert werden.

Das überarbeitete Fahrwerk der Sportster S bietet jetzt 60 Prozent mehr Federweg. Das war auch dringend nötig! Auch sie bekommt einen schwarzen Motor und ein richtiges Tankemblem

Die 26. Auflage der Harley-Davidson CVO-Familie besteht aus vier limitierten Modellen. Mit neuen Oberflächen- und Design-Features sind sie einmal mehr der Gipfel des Harley-Davidson-Modellprogramms – und natürlich auch beim Preis. Während die beiden „normalen“ CVO-Versionen von Street- und Road Glide den 117 PS starken 121er Milwaukee-Eight mit variabler Ventilsteuerung besitzen, verzichtet das Top-Modell auf VVT. Bei diesem Performance-Bagger kombiniert die Motor Company einen exklusiven Milwaukee-Eight 121 High-Output-V2 mit einer Vielzahl von High-Performance-Komponenten. Mit knapp zwei Litern Hubraum, rund 200 Newtonmetern und nahezu 130 PS dürfte wohl kaum ein Auge trocken bleiben. Bei einem Preis von mehr als 50.000 Euro allerdings auch nicht.

Info | harley-davidson.com