13. April 1933: Es war ein Schusswechsel mit Polizisten des Joplin Missouri Police Department am Oakridge Drive, der aus einem bislang unbekanntem Räuberpärchen und ihrer Gang die ersten kriminellen Medienstars des 20. Jahrhunderts machte. Und zum Thema dieser Harley-Davidson Flathead.

Bonnie Parkers Leidenschaft für das Fotografieren – und fotografiert werden – war ein gefundenes Fressen für die Printmedien der frühen 30er Jahre. Als sich die Gang an diesem Tag den Fluchtweg durch eine Polizeieinheit freischoss, die hinter der Adresse eigentlich eine damals übliche Schwarzbrennerei vermutete, ließen die Mitglieder nicht nur ihre Papiere, sondern auch eine Kamera und mehrere Rollen nicht entwickelten Films zurück.

Seltene Basis: U-Flathead von 1948

Es waren diese Bilder, welche das Image des Mörder-Pärchens für die amerikanische Geschichte definierten, lange noch nachdem sie in Bienville Parish, Louisiana am 23. Mai 1934 von Kugel durchsiebt wurden: Bonnie & Clyde. Für ihr Themenbike benutzten die Jungs von Ironborne aus dem italienischen Modena als Basis ein sehr seltenes „U“-Flathead-Modell aus dem Baujahr 1948. Wie bei solch alter Technik üblich, wurden Motor und Getriebe komplett zerlegt, renoviert und in einem Besser-als-neu-Zustand wieder zusammengebaut.

Motor und Getriebe wurden komplett zerlegt, renoviert und in einem Besser-als-neu-Zustand wieder zusammengebaut

Die Airbrush-Motive auf dem Motorrad sind jene „Bonnie & Clyde“-Fotos, welche die Polizei auf Bonnies Filmrollen nach dem April-1933-Schusswechsel fand. Und ja: Die Löcher in den „Nummernschildern“ sind echte Durchschüsse! Natürlich musste die Maschine ein Zweisitzer sein. In ihrer gemeinsamen Zeit waren Bonnie & Clyde unzertrennlich, selbst in den extremsten Situationen. Ironborne fertigte alle Metallteile und die Verstrebungen von Fendern und Primärantrieb selbst. Wenn möglich, wurden echt antike Komponenten wie die Hupe verbaut.

Harley-Davidson Flathead – Kunstwerk auf Rädern

Auch wenn es ein Kunstwerk auf Rädern darstellt, ist die Maschine voll fahrfähig und alltagstauglich. Eine „U“ ist mitnichten ein Bike für die Autostrada. Aber Italien bietet jede Menge Nebenstrecken und einsame Landstraßen, auf denen man nicht von Carabinieri oder Polizia Stradale gejagt wird. Und vielleicht, eines nicht so fernen Tages, rollt die Maschine über jene einsame Landstraße bei Bienville Parish/Louisiana – wo die Story von Bonnie & Clyde zu ihrem unrühmlichen Ende kam …

Info | ironborne.com