Zum Jahresende 2024 traf sich die Umbauszene auf der CUSTOMBIKE-Show zum Finale der European Custombike Championship.

Die Messe in Bad Salzuflen zog erneut mehr als 20.000 Besucher an. Über 180 Aussteller präsentierten ihre neuesten Bikes, Parts und Zubehör. Dazu gesellten sich über 250 Motorräder und Mopeds allein auf den Bikeshow-Flächen. Die Bikeshow, die gleichzeitig als European Custombike Championship ausgetragen wird, ist und bleibt die größte ihrer Art in Europa. Mit insgesamt 12.000 Euro Preisgeld dotiert, davon allein 5.000 Euro für das beste Bike der Show, lockt sie jedes Jahr die Crème de la Crème der Customizer an.

Vic und Lin Jefford mit ihrem Europameister-Bike „Platinum“ – technisch extrem anspruchsvoll, optisch eine Megakracher

Auch 2024 gab es natürlich wieder richtig spektakuläre Umbauten zu bewundern, die für reichlich Gesprächsstoff sorgten. Doch ein Bike stach besonders hervor – so beeindruckend, dass sich die fünfköpfige Jury erstaunlich schnell einig war: Der Titel Best of Show ging an die „Platinum“ von Vic und Lin Jefford von Destiny Cycles, die damit auch die neuen Custombike-Europameister sind.

Best of Show auf der European Custombike Championship

Das Ehepaar aus dem britischen York hatte eigens für die Show eine Evo-Sportster mitgebracht – oder vielmehr das, was von ihr übrig geblieben war. Die Customschmiede Destiny Cycles, bekannt für ihre höchst aufwendigen Projekte, baute dieses Meisterwerk zum zwanzigjährigen Firmenbestehen. Die „Platinum“ strotzt nur so vor technischer Raffinesse und Liebe zum Detail. Besonders ins Auge stachen der Jury die vergoldeten Zylinderfüße, die eine Erweiterung des Hubs bezeugen. Was aber darüber in den Zylinderköpfen stattfindet, ist „too much to list“.

Auf dem CUSTOMBIKE-YouTube-Kanal haben wir ein Video gestellt, das den Bau der Elektrikinstalliation in der Hinterrad­nabe zeigt. Schaut euch diesen Wahnsinn unbedingt an!

Auf jeden Fall ist Vic ein absoluter Virtuose an Drehbank und Fräse. Dabei nutzt er keine CNC-Programme, Vic ist oldschool. Für ihn ist Perfektion das oberste Gebot, selbst wenn das bedeutet, zwei bis drei Tage an einem einzigen Teil zu arbeiten. Halbperfekte Bauteile kommen für ihn nicht in Frage. Seine Frau Lin begegnet seinem Perfektionismus mit Humor. So soll sie ihn schon öfter mit einem schmunzelnden „You spent the whole day for this little piece of shit?“ aus seiner Versunkenheit geholt haben, wenn er stundenlang tüftelte. Eines dieser vermeintlich „unbedeutenden“ Bauteile ist die extravagante Radnabe der Platinum, in der die Stromversorgung untergebracht ist. Diese sorgte für Furore und hinterließ viele ungläubige Gesichter in Bad Salzuflen. Mehr dazu im folgenden Video.

Ein ausführliches Portrait der Platinum gibt’s übrigens in DREAM-MACHINES 02-25, die ab 30. Januar im Zeitschriftenhandel ist. Oder schon jetzt direkt hier versandkostenfrei (innerhalb Deutschlands) bestellt werden kann.

Info | destinycycles.co.uk