Das soll mal einer sagen, die Jugend sei nur am Daddeln. Dass es auch anders geht, zeigt uns Fritz mit seiner Force Feedback und fettem V2 von TP Engineering.
Zugegeben, auch er verbrachte viele Nächte an seinem Force Feedback-Lenkrad und donnerte virtuell über die Rennstrecken dieser Welt. Irgendwann war es ihm aber zu langweilig und er suchte nach einem passenden Projekt für die späten Abendstunden. Inspiriert durch einschlägige TV-Sendungen und Bike-Magazine, formte sich ein ganz eigenes Bike-Projekt in seinem Kopf, das er mit Hilfe seines Freundes Robert auf die Räder stellen wollte.
Fetter V2-Motor mit knapp 1,9 Liter von TP Engineering
Mit ganz klaren Vorstellungen machte er sich auf zu Penz Custombikes nach Altheim. Seine Bestellliste umfasste ein Evil Spirit-Chassis mit extrem tiefer Sitzposition und 40° Lenkkopfneigung. Als Antriebsaggregat stand ein fetter V2-Motor von TP Engineering auf dem Wunschzettel.
Dessen 110 PS Leistung sollten durch einen Primärtrieb von NHPower an das Baker-Getriebe übertragen werden. Mit dem erfahrenen Peter Penzenstadler plante man die Form des Heckfenders, skizzierte den Spoiler und legte die Liste der Anbauteile fest. Es ist durchaus hilfreich, jung und etwas durchgeknallt zu sein angesichts der Tatsache, dass die Speed-point-Räder direkt in Enzianblau und Verkehrsrot geordert wurden.
Die Farbwahl der Räder ist durchaus gewagt
Zwar kamen auch Fritz in Nachhinein einige Zweifel hinsichtlich der Farbwahl an den Rädern, doch er ließ sich davon überzeugen, dass der erste Gedanke meistens der beste ist. Da er einige Teile selbst anfertigen wollte, war es nach Einschätzung von Penz nur eine Frage der Zeit, bis Fritz Hilfeschrei ausstoßen würde. Nachdem alle Teile beisammen waren, kam Fritz mit seinem Transporter, verlud alles und fortan leuchtete seine Telefonnummer nicht mehr im Penz’schen Display auf.
Die Altheimer fragten sich schon, ob er überhaupt schon begonnen hatte, das Bike zu bauen, bis nach wenigen Wochen der Transporter wieder auf den Hof rollte. „Sag mal Peter, ich hab da ein Problem“, begann Fritz und Penz schwante Ungutes. „Ich bin gerade auf dem Weg zu Pfeili zur Lackbesprechung und habe meine Laderampe zu Hause vergessen, um das Bike dort auszuladen. Kannst Du mir Deine mal eben leihen.“ Perplex schaute sich die Penz-Crew an und bat Fritz, das Bike mal auszuladen, um die Rohfassung inspizieren zu können.
Harte Kontraste – Stummellenker und vorverlegte Fußrasten
Der polierte 114er Motor von TP Engineering war schon sauber mit dem Primär von NH Power verschraubt. Sämtliche Anbauteile waren ordentlich verarbeitet und auch passgenau montiert. Etwas eigenwillig, aber zu dem Stil absolut passend, verbaute Fritz einen Satz Stummellenker an der SJP Gabel, die er entsprechend modifiziert hatte.
Selbst die Fournales-Dämpfer und das auf die rechte Seite verlegte Speed-point Drive Side-Bremssystem wurde fachgerecht eingepasst, lediglich Leitungen, Kabel und Züge fehlten noch. „So ganz ohne Hilfe habe ich das natürlich nicht geschafft“, gab Fritz zu. „Mein Kumpel Robert hat mir geholfen. Allerdings hat er mich auch gewarnt, dass ich mit den kurzen Lenkern wirklich zu kämpfen haben werde, aber so habe ich wenigstens einen passenden Namen für das Bike: Force Feedback.“
Force Feedback – Das Bike trägt seinen Namen zu recht
Nachdem Lackprofi Marcus Pfeil mit dem Bike fertig war, fügten sich auch die quietschbunten Räder perfekt in das Gesamtkonzept ein. Die große Jungfernfahrt ging zur European Bike Week am Faaker See. Auf den dreihundert Kilometern wurde Fritz schnell klar, dass der Name „Force Feedback“ mehr als zu recht auf dem Heckfender steht, denn die kurzen Lenkerstummel melden wirklich alles direkt an die Handgelenke des Fahrers weiter. Wenn Fritz jetzt wieder einmal nach spielen zumute ist, dann bleibt die Playstation in der Ecke.
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