Die Bezeichnung als Nummer 3 legt nahe, dass es von diesem Oldstyle-Bike mit Buell V2 im Starrahmen bereits Vorgänger gab. Den Prototypen der Reihe hatten wir in DREAM-MACHINES bereits vorgestellt.
Diese erste ihrer Art verfügte noch über ein gefedertes Hinterteil. Um dem Oldstyle-Spirit aber vollends Rechnung zu tragen, besannen sich die Mannen von Schubert101 auf das einzig Wahre, wenn es um obsolete Fahrwerskauslegungen geht – und das ist nunmal der gute alte, brettharte, lordosenfeindliche Starrrahmen. Auch beim Antrieb hat sich was getan.
Der Buell V2 ist schön kompakt – ideal für diesen Umbau
Kamen bei den ersten Modellen dieser Baureihe noch die Motoren aus der XB9-Reihe von Buell zum Einsatz, steckt im Nachfolger der 1200er-Triebling. Seine Neigung zu den luftgekühlten V2 der ehemaligen Harley-Tochtermarke erklärt Firmenchef Phil Schubert mit dem ansprechenden Design und der Tatsache, dass diese schön kompakt sind – anders als die riesigen Big-Twin-Motoren.
Die Optik der Anbauteile wie Tank und Lenker lehnt sich an die hauseigene Designlinie an und zitiert den Stil der 20er Jahre. Anders als beim Prototypen, bei dem der Tank noch aus Aluminium bestand, wird der Sprit in dieser Version aus Gewichtsgründen in einem edlen Kevlar-Fass gebunkert. Auch das eingesparte Monofederbein am Heck sorgt für ein ausgesprochen gutes Verhältnis von Leistung und Gewicht.
Gewaltiges 20-Zoll-Hinterrad mit 220er Avon-Gummi
Die Bandscheiben wird’s freuen: Unterm Fahrersitz sorgt ein Feder-Luftbalg für ein bisschen Komfort. Um das sportlich motorsisierte Geschoß jederzeit wieder einfangen zu können, sind vorn zwei mächtige Sechskolbenzangen an 340er Wave-Scheiben verbaut. Hinten beißt eine Vierkolbenzange in eine 240er Scheibe.
Die Räder stammen aus eigener Produktion und sorgen für optische Präsenz. Vorn dreht sich ein 21-Zöller, hinten ein gewaltiges 20-Zoll-Rad, auf das ein moderater und dennoch optisch angenehm präsenter 220er aufgezogen ist.
Mit Springergabel wird der Oldstyle auf die Spitze getrieben
Wem die Upside-down-Gabel aus einer Kawasaki zu modern daherkommt, der dürfte gefallen am alternativen Frontend finden. Unter der Bezeichnung „Oldstyle 4“ haben die Dresdner das hier gezeigte Modell auch mit klassischer Springergabel gebaut und die Räder dank ausgefräster Mittelspeichen erleichtert, so dass ein Zehnspeichen-Look entsteht.
Aber klar, der Auspuff unseres Fotomodells ist so nicht TÜV-kompatibel und auch ein seitlicher Kennzeichenträger müsste noch nachgerüstet werden. Kein Problem für Phil, aber dank Euro 5 lassen sich die Oldstyler ohnehin nicht mehr legal auf die Straße bringen. Es sei denn, man würde das 1200er Evo-V2 aus der SWM Stormbreaker implantieren. Doch in Dresden hat man derzeit ganz andere Pläne …
Info | schubert101.com