Nach zwei Radikalumbauten entschied sich Lars Sundberg, einen recht normalen Bobber zu bauen – mit dem Motor einer Buell S1 als Antrieb

Der Grund war die Unzufriedenheit seiner Frau. Die kann zwar aus der Sammlung in der großen Garage auf eine Ducati Monster und eine Kawasaki Drifter zurückgreifen, hatte aber an beiden Modellen etwas auszusetzen. Cristina hat, bedingt durch ihre mit 157 Zentimetern etwas geringe Körpergröße, Probleme mit den Füßen den Boden zu erreichen.

Ein Motorrad für kurze Beine

Bei der Duc schafft sie es gerade mit den Zehenspitzen, die Kawa ist ihr zu lang. Bei manchen Manövern muss sie auf den Tank rutschen. Diese Situation verlangte nach Veränderung. Lars wird oft als Juror zu Bikeshows eingeladen. Cristina begleitet ihn dann meist. Als sie bei einer solchen Gelegenheit auf einer umgebauten Sportster Platz nahm und sich darauf wohl fühlte, reifte der Plan zum nächsten Bike.

Von einem Moped des damals noch schwedischen Herstellers Husqvarna stammt der Tank

Lars fand noch mehr Inspirationen auf einer Bikeshow in Finnland, so dass das Projekt für den Winter anberaumt wurde. Bereits vor einiger Zeit hatte sich der Schwede eine Buell S1 Lightning gekauft. Allerdings behagte ihm das Fahrverhalten des Rohrrahmenmodells nicht. „Bei Geschwindigkeiten über 130 km/h wurde die Kiste instabil. Da nicht nur ich diese Erfahrung gemacht habe, wollte ich sie eigentlich wieder verkaufen, aber auch nicht für einen Unfall des Käufers verantwortlich sein. So bot es sich an, den potenten Motor der Buell S1 zu nutzen und in ein neues Fahrwerk zu stecken.“ erklärt uns der erfahrene Schrauber.

Buell S1 mit modifziertem Motor

Zuvor bekam der Motor noch einige Besonderheiten verpasst. So sitzen nun zwei vordere Köpfe auf beiden Zylindern. Andrews bietet entsprechende Nockenwellen an, so dass Lars nur einige Kühlrippen kürzen und die Stößelstangensitze modifizieren musste.

Durch die Verwendung von zwei vorderen Zylinderköpfen kommen auch zwei Vergaser zum Einsatz

Gleichzeitig bot sich so der Einsatz von zwei Vergasern an. Hier setzt der Schwede auf ein Paar 30er-Mikunis. Rocker-cover von Xzotic im Panhead-Stil verwandeln den modifizierten Sportster-Motor nun in einen Panster. Als Indian-Fan ist Lars übrigens froh, dass in den Papieren nun Buell und nicht Harley als Ursprung steht.

Der Rahmen darf starr sein

Nachdem der Antrieb geklärt war, ging es ans Fahrwerk. Der passende starre Rahmen fand sich bei Kraft Tech in Kalifornien. Für einen stimmigen Look plante Lars Trommelbremsen ein. Die Norvil Motorcycle Company in Großbritannien bietet Renntrommelbremsen für Norton Commando an, die zwar nicht gerade günstig, aber wirkungsvoll sind.

Dieser Frosch quakt nicht, aber er macht auf andere weise auf sich aufmerksam

Hinten musste die einer 750er Honda genügen. Central Wheel aus Birmingham lieferte die passenden Aluminiumfelgen von Akront und Edelstahlspeichen. Eine XA-Replika-Springergabel vervollständigte das Rolling Chassis. Für den Schwede war der Tank einer Husqvarna aus den 50er Jahren erste Wahl.

Von der Buell S1 blieb nur der Motor

Den Ölbehälter fertigte Lars selbst, wie auch den geschwungenen Auspuff, den Heckfender und die rechte Fußraste samt Bremsgestänge. Aus dem Zubehör oder vom Swap Meet kamen noch einige Zutaten wie Beleuchtung und Armaturen am Sportster-Lenker. Auffällig ist die Platzierung der Zündspule. Lars erklärt dies auf Nachfrage: „Früher bin ich mit alten Chevrolets Dragrace gefahren. Schon damals kam nur Material von Accel in meine Kisten. Als ich diese Zündspule und die passenden gelben Kabel fand, war klar, dass die einen besonderen Platz benötigen.“

Die „3“ sollte eigentlich auf der anderen Seite des Öltanks stehen

Bei der Farbgebung fiel die Entscheidung zuguns­ten von British Racing Green. Dies war dann auch für die Namensgebung des Bikes verantwortlich. Der lateinische Ausspruch „Rana quaxat“ bedeutet „der quakende Frosch“. Vom Sound aus den selbst gebau­ten Edelstahltüten ist der Name sicher nicht abgeleitet.

Happy Wife, good life!

Eigentlich sind ja viele Frösche braun, trotzdem werden sie meist mit Grün assoziiert. Einen kleinen Fehler hat auch der Lackierer gemacht. Lars wollte die Nummer „3“ auf dem Öltank, da dies das dritte Bike ist, das er von Grund auf gebaut hat. Leider ist die Ziffer nun auf der falschen Seite und wird vom Auspuffrohr verdeckt. Nach dem Ausmerzen von kleineren Problemen durfte Cristina ihr neues Bike testen und wir waren mit der Kamera dabei. Das glückliche Lächeln der Lady sagt mehr als alle Worte.