Aus Schweden stammende Chopper werden meistens von Big Twins befeuert. Dass diese Regel auch Ausnahmen hat, zeigt dieser private Aufbau mit Sportster V2.
Peter Ström lebt in Stockholm. Vor einiger Zeit hat er bereits ein Trike mit Harley-Motor für seine Frau gebaut; und das immerhin so gut, dass die beiden mit dem Dreirad schon einige Preise auf Bikeshows abräumen konnten.
Überzeugender Chopper auch mit Sportster V2
Ermutigt durch die zuteil gewordene Anerkennung, ersann Peter ein neues Aufbauprojekt. Und da er schon seit jeher genervt ist von dem Geschwätz, Sportster seien nur was für Frauen, wollte Peter beweisen, dass sich auch mit einem Sportster-Motor ein überzeugender Chopper auf die Räder stellen lässt. Also besorgte er ein XL-Triebwerb, dass er lediglich optisch modifizierte. Okay, der Luftdurchsatz und die Abgasentsorgung wurden ebenfalls optimiert; dem Gleichdruckvergaser ist ein sogenannter Ram Flow-Luftfilter vorgeschaltet.

Die verbrannten Gase entströmen einer 2-in-1-Tüte von FSD Design, die sicher ganz zu Recht den Namen „Inferno“ trägt. Was den Rahmen angeht, wurde die Sache schon spezieller. Bei Schwedens erster Adresse für solche Wünsche, bei Calles Chopperdelar, ließ Peter sich nach seinen Plänen einen starren Rahmen anfertigen. Den stattete er an der Front mit einer um 10 Zoll verlängerten Gabel von Ultima aus, die über Brücken der Firma Järnhästen mit dem Lenkkopf verbunden wurden.
Der Bonanza-Lenker von Kodlin passt perfekt
Der Rahmen verfügt über einen Lenkkopfwinkel von 39°, der Versatz der Brücken bringen noch einmal zusätzliche sechs Grad, was für einen schön langen, choppertypischen Radstand sorgt. Die Komplettierung von Peters Bike fand übrigens in der Harley-Werkstatt seines guten Freundes Kenta statt, der auch beim Organisieren der ganzen Anbauteile half und den Amateurschrauber mit seinem Wissen unterstützte.

Bikespezifisches Wissen hat Kenta reichlich, konnte er doch sogar schon mal einen ersten Platz in Norrtälje erringen. Beim Lenker entschied sich der Stockholmer für den „Bonanza“ aus Fred Kodlins Programm, den er auf 2-Zoll-Risern von Flyrite Choppers befestigte. Die Armaturen lieferte die schwedische Firma Tolle, die hübschen Vintage-Griffe stammen aus der „Jammer“-Kollektion von CCI.
Der „Hard Ass“-Sitz ist komfortabler, als vermutet
In deren Katalog fand Peter auch den Scheinwerfer „Retro“, in dem der Tacho seinen Platz bekam. Der Fender stammt von Paul Yaffe, den Sitz orderte der Schwede bei den verrückten Jungs von Crime Scene Choppers. Dieser Sitz erwies sich trotz seines Namens „Hard Ass“ bei den vielen Ausfahrten mit dem fertigen Bike komfortabler als je vermutet.

Der Tank aus dem Zubehör fasst 4,1 Gallonen und erhielt, ebenso wie der Horseshoe-Öltank, einen klappbaren Tankverschluss im British Style. Wegen der Sicherheit im Straßenverkehr entschied sich Peter bei den Bremsen vorn wie hinten für Vierkolbenstopper von Ultima. Nachdem alle Parts ihren Platz gefunden hatten, durfte Juri Haglund die Blechteile in Satinschwarz hüllen und trug am Ende noch schicke Pinstripes auf.
Zehn Monate dauerte der Aufbau des Sportster Choppers
Nach zehn Monaten war der Aufbau endlich abgeschlossen. Sofort ging es mit Bike und Frau auf Urlaubsreise quer durch die schwedische Heimat. Inzwischen stehen mehrere tausend Kilometer auf der Uhr und der Erbauer durfte sich auch noch über den ersten Platz auf der Easyrider Bikeshow in seiner Heimatstadt freuen. Gar nicht so schlecht für einen Chopper, in dem „bloß“ ein Sportster-Motor ballert.
Info | aceperformance.se